Den Tieren eine Stimme geben: Ali, die Geschichte eines Feldhasens, der eine Treibjagd überlebte

Mein Name ist Ali und heute möchte ich dir meine Geschichte erzählen. Ich erzähle sie dir nicht, um dich auf bestimmte Menschen vielleicht wütend zu machen, ich erzähle sie dir nicht, um dich traurig zu stimmen, sondern ich erzähle sie dir, weil du, genau du, der diese Worte gerade liest, im Kleinen etwas dazu beitragen kannst, das Leben auf dieser wunderschönen Welt friedlicher und harmonischer zu gestalten. Und das funktioniert mit der größten Macht, die uns allen innewohnt: Mit der Liebe.

Aufgewachsen bin ich mit meiner Mama und 4 Geschwistern in einem sehr beschaulichen Wäldchen in der Südoststeiermark. Ich liebe den Geruch des frischen Waldbodens, ich liebe den Duft von feuchtem Moos, ich liebe das Zwitschern der Vögel und ich liebe es, den Rehen und anderen Waldbewohnern beim friedlichen Fressen einfach nur zuzusehen.

Ich war oft so glücklich, dass wir Tiere einen so schönen beschaulichen Platz für unser Leben hatten und wünschte mir, dieser Frieden und diese Harmonie würden für immer andauern. Mama zeigte uns, wo wir das herrlichste Futter finden, sie entdeckte mit uns neue spannende Höhlen und am Abend kuschelten wir uns ganz dicht an sie, sodass sie uns wärmen konnte.

Eines Morgens war da plötzlich etwas anders: Eine nicht näher definierbare Unruhe lag auf einmal über unserem beschaulichen Wäldchen und die Vögel zwitscherten viel aufgeregter und besorgter als sonst. Ich lief ängstlich zu meiner Mama hin, aber sie versicherte mir, dass alles gut wäre. So machten wir uns auf eine morgendliche Erkundungstour, um unser Frühstück zu suchen, als plötzlich ein großer Lärm losbrach. Menschen mit orangen Bändern auf ihrem Kopf und wilde Hunde kamen in unseren Wald! Noch immer versicherte Mama mir, dass ich mir keine Sorgen zu machen bräuchte, denn der Wald ist auch für die Menschen da, um ihn zu genießen. Doch dann ließen die Männer die Hunde plötzlich von der Leine und begannen mit Stöcken durch das Unterholz zu gehen. „Lauf los“ rief meine Mama dann voller Furcht, „lauf los und verstecke dich mein Kleiner!“ Voll Angst bin ich mit meinen Geschwistern losgelaufen und überall hörten wir Tiere panisch schreien. Due Hunde trieben uns und trieben uns immer weiter und wenn wir nicht aufpassten, wurden wir von den Kugeln getroffen, die überall im Wald nach unserem Leben trachteten. Vögel stobten auseinander, Füchse liefen um ihr Leben, Fasane flatterten angstvoll durch die Sträucher und Rehe rannten panisch davon. „Warum tun das die Menschen“, dachte ich immer wieder ängstlich bei mir. „Warum zerstören sie diese friedvolle Idylle und versetzen uns alle in Todesangst? Warum spielen die Männer ein solches Spiel?“ Ich verstand es einfach nicht und rannte immer weiter und weiter und weiter, bis ich vor Erschöpfung zusammenbrach und nicht mehr konnte. Tränen traten in meine Augen, es wurde finster und mir war kalt. Und ich war ganz alleine. In einer kleinen Höhle verbrachte ich dann meine Nacht, wimmernd und voller Angst um meine Familie, nicht wissend, wo ich sie wiederfinden würde.

Am nächsten Morgen ging wieder eine friedliche und wärmende Sonne auf und Stille herrschte in dem Wald- eine Stille, der ich seitdem nie mehr wieder vertraut habe. So machte ich mich auf den Weg zurück, so gut ich mich erinnern konnte lief ich in die Richtung meines zu Hauses, voll Hoffnung, meine Mama und meine Geschwister wieder zu sehen. Gegen Mittag traf ich dann einen meiner Brüder, der genauso erschöpft und müde wirkte, wie ich selbst mich fühlte.

„Sie sind alle tot“ flüsterte er mit Tränen in den Augen. Mama und die anderen sind tot, die Männer haben sie erlegt. Und dann mit vielen anderen Tieren auf einen Platz gelegt, wo sie mit Schnaps auf ihren Triumph, ihren Sieg angestoßen haben.“ Auch ich musste weinen und überlegte, was dass für ein Triumph sein solle, wehrlose Wesen mit Stöcken und Hunden durch den Wald zu jagen, ohne dass diese viel Chance auf ein Überleben hätten. Warum spielen die Menschen solche Spiele? Ich habe die Antwort bis heute nicht gefunden…….

 (Eine Geschichte, die dazu auffordern soll, die Sinnhaftigkeit von Treibjagden zu überdenken, allerdings NICHT darauf abzielt die Jagd als Ganzes zu verurteilen. Denn fair und weidmännisch ausgeführt ist sie ein Teil unseres Mensch Seins und ein gut erlegtes Wild das wohl gesündeste und natürlichste Fleisch.)

Was du tun könntest?

  • Nun, schließe dich mit Freunden zusammen und sammelt Stimmen in eurer Gemeinde, die ein Verbot der Treibjagden befürworten.

  • Gründe eine Facebookseite und sammle zusätzlich Stimmen online! Und schau, dass sie dann in den Landtag gelangen.

  • Sprich mit Kindern darüber- sie sind unsere Zukunft!

  • Finde deinen eigenen Weg, einen kleinen Schritt für diese Erde zu machen:-)